OPEN CALL für Theaterautor*innen

“Glossar der politischen Emotionen” sucht neue Texte!
Open Call für Theaterautor*innen

Wir freuen uns, im Herbst 2025 die zweite Ausgabe der Lesereihe “Glossar der politischen Emotionen” zu veranstalten. Wie bei der ersten Ausgabe beinhaltet das Festival die öffentliche Lesung von neuen dramatischen Texten, die von zeitgenössischen Dramatikerinnen speziel für das Festival geschrieben werden. Die Texte werden von professionelen Schauspielerinnen und/oder Schauspielstudent*innen im USUS im Schauspielhaus Wien (Porzellangasse 19, 1090 Wien) gelesen. Mehr über die erste Ausgabe unter:
https://flirtyhorse.com/glossar/

In der zweiten Ausgabe suchen wir nach zwei neuen Texten und schreiben
einen Wettbewerb für die Beiträge aus.

TEILNAHME

  • Teilnehmen können alle Autor*innen, die auf Deutsch schreiben, es gibt keine Altersbegrenzung.
  • Der Text sollte speziell für das Festival geschrieben werden. (Bereits veröffentlichte Texte werden nicht berücksichtigt.)
  • Der Text muss auf Deutsch verfasst sein und einen Umfang von 15.000 bis 25.000 Zeichen inklusive Leerzeichen haben.
  • Der Text soll für das Theater gedacht sein. Eine Aufteilung auf 2-3 Sprecher*innenpositionen ist besonders willkommen, Monologe bzw. Texte ohne eine bestimmte Figurenaufteilung sind jedoch nicht ausgeschlossen.
  • Der Text soll eine bestimmte kollektive Emotion untersuchen, die die Autor*in in der heutigen Welt beobachtet.
  • Die Emotion muss nicht unbedingt im Titel stehen, sollte aber im Untertitel konkret benannt werden, z. B.: “Die Küste, von der man ständig wegdriftet (Groll)” oder “Mit Onkeln reden (Verunsicherung)”. Der Emotionsbegriff wird dabei sehr weit gefasst.

WAS WIR BIETEN

  • Ein Honorar in Höhe von 1.000 Euro (Die Autor*innenhonorare werden gefördert von der Literar Mechana).
  • Die Teilnahme der ausgewählten Texte an einer szenischen Lesung im USUS im Schauspielhaus Wien im November 2025. Die Texte werden von Schauspielerinnen des Schauspielhaus Wien und/oder Schauspielstudierenden gelesen.

WAS WIR ERWARTEN

  • Persönliche Anwesenheit bei der Lesung in Wien und Beteiligung an der
    anschließenden Diskussion. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.
  • Nicht-exklusives Einverständnis zur szenischen Umsetzung des eigenen Textes
  • Nicht-exklusives Einverständnis zur Veröffentlichung des Textes im Buch
    „Glossar der politischen Emotionen“

Die Einreichung erfolgt per Mail an ivan.strelkin@gmail.com. Es sind zwei Dateien einzureichen:

  • Der Text
  • Kurze Biografie in freier Form, auch gerne Links zur persönlichen Webseite
    und bisherigen Publikationen o.ä

KONZEPT DES FESTIVALS

Das Thema der politischen Emotionen verweist auf den starken Zusammenhang zwischen unseren Empfindungen und kollektiven Prozessen. Emotionen werden immer persönlich erlebt, d.h. von einer konkreten Person durchlebt, ausgedrückt und artikuliert. Manche Emotionen haben jedoch keine rein private Quelle – sie treten im engen Zusammenhang mit der Gesellschaft und öffentlichen Ereignissen
auf. Man kann sich als Frau beleidigt fühlen, sich als Ausländer ausgeschlossen erleben, als Fußballfan stolz sein usw.

Was bedeutet es zu einer sozialen Gruppe zu gehören, sich mit einem Land, einer Ethnie oder einem Gender zu identifizieren, was bedeutet es, Teil eines „Wir“ zu sein? Wie wird dieses „Wir“ durch Emotionen geformt? Der Begriff der politischen Emotionen existiert an der Grenze zwischen privat und kollektiv und spiegelt die Interaktion zwischen Gesellschaft und Individuum wider. Wie beeinflussen gesellschaftliche Prozesse und öffentliche Ereignisse das private Leben konkreter Personen? Wie tragen persönliche Emotionen und Gedanken zu einem sozialen Leben bei? Wie formen die Einzelnen die Gesellschaft, und wie definiert die Gesellschaft das Leben der Einzelnen?

Wir suchen Autor*innen, die eine bestimmte kollektive Emotion beobachtet und untersucht haben und bereit sind, ihre Erkenntnisse in einem Text mit dem Publikum zu teilen: Die Emotion sichtbar zu machen, sie spürbar werden zu lassen, vielleicht ihre Ursprünge zu erklären, ihre Mechanismen zu analysieren oder aufzuzeigen, wohin sie Menschen führt und welche Folgen sie hat. Es handelt sich gewissermaßen um eine Erforschung des emotionalen Lebens der Gesellschaft – allerdings nicht mit wissenschaftlichen, sondern mit künstlerischen Mitteln, deren Ergebnis in Form dramatischer Texte festgehalten wird.

Jede*r Autor*in ist eingeladen, einen Text als Antwort und freie Interpretation einer der politischen Emotionen zu schreiben. Es ist uns wichtig, die Vielfalt der unterschiedlichen Vorstellungen zum Thema darzustellen und den Autor*innen die Interpretationsfreiheit zu überlassen. Die erste Ausgabe unseres Festivals haben wir dazu verwendet, auch gemeinsam mit unserem Publikum ins Gespräch zu kommen. Daraus entstand eine Liste an Emotionen, die wir in unserem Projekt weiter aufgreifen wollen, und die wir den Autor*innen gerne als Inspiration für ihre eigenen Texte zu Verfügung stellen. Wir freuen uns selbstverständlich auch auf eigenständige Vorschläge der Bewerber*innen.

  • Angst
  • Solidarität
  • Wut
  • Faszination
  • Stolz
  • Erleichterung
  • Entspannung
  • Freude

KRITERIEN DES AUSWAHLS

  • Einhaltung der formalen Bedingungen (konkret benannte Emotion, angegebener
    Umfang usw.)
  • Entsprechung der Idee unseres Festivals

Die Beiträge werden von den Festivalorganisator*innen (Ivan Strelkin und Marie Theres Auer) gesichtet und alle Autor*innen bis zum 20. Oktober verständigt.

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